Bethesda ließ uns auf der diesjährigen gamescom in Köln den Ego-Shooter Wolfenstein: The New Order 45 Minuten lang anspielen. Wie unser Ersteindruck ausfällt und ob der Titel von Machine Games das Zeug für einen wahren Blockbuster hat, erfahrt ihr in unserer Vorschau.
Man stelle sich vor, der zweite Weltkrieg wäre von den Deutschen nie verloren worden. Das faschistische Regime hätte dann im Jahre 1960 die Welt vollkommen unter Kontrolle und lässt Widersacher mit Kampf-Mechs und modernem Kriegsgerät verfolgen, so die Prämisse des Spiels. Doch wie es sich gehört ist B.J. Blazkowicz, der Protagonist der Vorgänger, mit diesem Zustand alles andere als zufrieden und kämpft erbittert gegen die Schurkerei an. Im Rahmen der gamescom in Köln durften wir nun einen Spielabschnitt von Wolfenstein: The New Order auf dem PC anzocken und uns einen eigenen Eindruck vom Nazi-Shooter verschaffen. Wie Pete Hines, Vize-Präsident für PR und Marketing bei Bethesda Softworks, den anwesenden Journalisten mitteilte, durften wir Hand an eine Alpha-Version anlegen. Etwa eine Stunde nach dem Intro setzt das Spiel im Jahre 1946 ein und gibt uns nach einer kurzen Zwischensequenz die Aufgabe, einen Oberbösewicht der Nazis zur Strecke zu bringen. Allerdings geht das Vorhaben gründlich in die Hose und anstatt den Nazi auszuschalten, werden wir selbst schwer verletzt.
Erst viele Jahre später, 1960, wachen wir in einem Krankenhaus auf, das just in diesem Moment von den Nazis geschlossen wird. Direkt vor unseren Augen werden der Arzt, eine Krankenschwester sowie zwei Patienten erschossen. Unseren eigenen virtuellen Tod können wir nur mit viel Müh und Not verhindern. Unser Ziel ist mehr als klar: Wir wollen Rache!
Eins vorweg: Wolfenstein: The New Order spielt sich wie ein echtes Wolfenstein – und doch gibt es sinnvolle Neuerungen. So erhalten wir etwa die Möglichkeit, mit zwei Waffen gleichzeitig zu feuern und so unsere Feinde in Schach halten zu können, denn Feinde gibt es mehr als genug. Es vergeht kaum ein Gang, an dem wir nicht von unseren Waffen Gebrauch machen müssen. Allerdings sind wir dabei nicht zwingend auf Schusswaffen angewiesen. In der Hocke aktivieren wir den Schleichmodus und mit gezücktem Messer können wir so unaufmerksame Feinde schnell ins Jenseits befördern.
Allerdings dürfte sich das Gameplay im Laufe der Kampagne ein wenig abnutzen. Wolfenstein war bereits in der Vergangenheit alles andere als abwechslungsreich und auch mit The New Order bleibt dieser Kritikpunkt offenbar bestehen. Dafür dürfen wir uns offenbar an abwechsungsreichen Locations erfreuen. Nehmen wir im ersten angspielten Level noch eine alte, steinerne Festung ein, so treiben wir uns später in einem Krankenhaus rum. Ebenfalls auffällig waren die teils matschigen Texturen und hölzernen Animationen unserer Feinde. The New Order wird kein Augenschmaus, daran ändert auch die Tatsache, dass sich das Spiel noch in der Alpha befindet, nichts.