Auch wenn bei World of Warcraft die Grafik nicht gerade zu den Zugpferden zählt, kann die Gestaltung des Spiels dennoch durch seine Detailverliebtheit punkten. Fans des Online-Rollenspiels wissen dies natürlich und nicht selten verfallen neue Spieler in immenses Staunen, wenn sie ein neues Gebiet erkunden. Majestätische Landschaften, prunkvolle Städte und Aussichten, von denen mancher Dichter ein Leben lang berichten könnte. Die Designer des Genre-Primus haben sich immer sehr viel Mühe gegeben, die Welt von Warcraft delikat zu gestalten. Grund genug für mich diese Schauplätze erneut zu erkunden und euch die schönsten Eindrücke heraus zu suchen. In der ersten Ausgabe unserer neuen Serie entführe ich euch in die Östlichen-Königreiche und somit in die Heimat von Menschen, Zwergen, Untoten und Blutelfen!
Sturmwind – Die letzte Bastion der Menschen!
Ich beginne meine Reise auf den Pfaden der Menschen und wo könnte man dies besser tun, als in ihrer Hauptstadt selbst. Sturmwind ist die letzte Bastion dieser jungen Rasse Azeroths, die von Eitelkeit und Hochmut geprägt ist. Nachdem die Geißel und ihr Anführer Arthas das Königreich Lordaeron völlig zerstört hatten und sich die Bewohner von Gilneas hinter ihrem Graumähnenwall versteckten, blieb den Menschen von ihrer einstigen Stärke nicht mehr viel übrig. Viele Jahre schon konnten die stabilen Mauern der Stadt den Angriffen ihrer Feinde standhalten. Selbst die Wut von Todesschwinge, die große Teile von Sturmwind vernichtete, zwang die Stadt und seine Bewohner nicht in die Knie. Als der Krieg die Allianz nach Nordend führte, wurde ein Hafen errichtet der die Verbindung mit vielen wichtigen Schifffahrtsrouten ermöglicht. Wer sich einmal innerhalb der Mauern dieser Stadt befindet, sollte unbedingt einen Blick in die Burg und in die Kathedrale riskieren. Es ist sehr lohnenswert! Auch die Tiefenbahn, die Sturmwind mit Eisenschmiede verbindet, ist einen Besuch wert. Vielleicht habt ihr ja sogar Glück und dürft Nessy bewundern.
Die Tiefenbahn – Der schnellste Weg zwischen den Metropolen!
Wer von Sturmwind direkt nach Eisenschmiede reisen will, sollte auf jeden Fall die Tiefenbahn benutzen. Die Fahrt ist kostenlos und führt einen unterhalb des Gebirges direkt nach Dun Morogh. Einen langen Teil der Strecke bewegt man sich auch durchs Wasser. Hier berichten viele Passagiere von einem großen Unterwasser-Lebewesen mit Namen Nessy. Leider weiß niemand genaueres über diesen Urzeit-Giganten. Es ist auch nicht möglich zu ihm zu gelangen, zumindest nicht auf legalem Wege!
Eisenschmiede – Heimat der Zwerge!
Hat man die kurze Fahrt hinter sich gebracht, befindet man sich in der Hauptstadt der Zwerge, genauer gesagt in Eisenschmiede. Tief in einem Berg errichtet, regierte hier Magni Bronzebart bis zu seinem Unfall. Um das Reich der Zwerge vor Todesschwinge zu schützen, sprach er eine alte Zauberformel an den Berg. Doch der Erfolg blieb aus und Magni versteinerte. Die Thronfolge ist noch ungewiss, daher hat der Rat der drei Hämmer Magnis Aufgaben vorerst übernommen. In Eisenschmiede gibt es gleich vier große Sehenswürdigkeiten. Niemand sollte die Stadt verlassen ohne die große Schmiede gesehen zu haben. Ein riesiger Feuerkessel, auf dessen Amboss unzählige Schmiede Platz finden und ihre Arbeit verrichten können. Die Hitze reicht auch aus, um ganz Eisenschmiede ganzjährig warm zu halten. Direkt neben der Schmiede finden wir das riesige Auktionshaus, das in früheren Tagen das einzige der Allianz war. Zu jener Zeit konnte man sich darum kaum bewegen, doch seit Sturmwind sich als neuer Haupthandelsort etabliert hat, ist das Auktionshaus der Zwerge fast immer leer. Hobby-Historiker und Archäologen werden in der Halle der Forscher, der Heimat der Forscherliga, ihren Spaß haben. Hier findet man einfach alles, was die Zwerge bei ihren vielen Ausgrabungen so entdeckt haben.
Genau wie die Orks mussten auch die Zwerge einem verbündeten Volk die Zuflucht gewähren. Die Gnome aus Gnomeregan fanden in der Tüftlerstadt ein neues Zuhause, als ihr Erzfeind Sicco Thermadraht ihre eigentliche Hauptstadt übernommen hatte.
Der Hafen von Menethil – Aussteiger gern gesehen!
Ich verlasse die Stadt der Zwerge und bahne mir meinen Weg durch die eisige Kälte von Dun Morogh, überquere den Pass Dun Alagaz und lande nach einiger Zeit beim ehemaligen Hafen von Menethil. Tief in den Sümpfen hatte es dieses kleine Städtchen geschafft, die Zeit zu überdauern und zu einem der wichtigsten Häfen der Allianz aufzusteigen. Früher war dieser Hafen die einzige Verbindung nach Eschental und somit zu den Gebieten der Nachtelfen. Leider fiel auch dieser Ort dem Kataklysmus von Todesschwinge zum Opfer. Heute sieht man nur noch die Dächer der Häuser aus dem Wasser ragen.
Der Graumähnenwall!
In den alten Tagen war das stolze Volk von Gilneas Teil der menschlichen Königreiche. Doch das Auftauchen der Geißel trieb die Bewohner zu einem drastischen Schritt. Sie errichteten einen großen Wall – den Graumähnenwall – um ihr Land herum und schotteten sich so vom Rest der Welt ab. Zwar waren sie damit von außen geschützt, übersahen aber ihre Probleme im Inneren. Eine geheimnisvolle Krankheit, die Menschen in bestialische Worgen verwandelt, machte die Runde. Niemand konnte ihnen helfen und erst der Überfall der Verlassenen öffnete wieder das Tor zur Welt. Doch für die Menschen in Gilneas kam alle Rettung zu spät. Nur wenige entkamen dem Fluch und konnten mit Hilfe der Nachtelfen einen Teil ihrer Menschlichkeit behalten.
Unterstadt – Das gefallene Reich!
Einst waren die Länder Lordaerons das Prunkstück der Menschen. Doch die Korrumpierung von Arthas Menethil, Sohn des alten König Menethils, zerriss alle Schönheit und stürzte die Stadt und seine Ländereien ins Chaos der Geißel. Aber nicht alle Opfer des Lich-Königs wurden zu seinen bedingungslosen Sklaven. Einige konnten sich seinem Willen widersetzen und bildeten so die Rasse der Untoten. Sie nennen sich selbst Verlassene und haben unter Führung der ehemaligen Hochelfe und nun Banshe Sylavanas Windläufer eine riesige Stadt unter den Ruinen von Lordaeron aufgebaut. In Unterstadt finden alle ein Zuhause, die nicht mehr unter den Lebenden weilen oder der Horde angehören. Ob bei bestialischen Schaukämpfen oder im riesigen Apothekarium, hier finden alle Freunde des Grotesken viele schöne Impressionen. Außerdem sollte man auch der Frage „Wo kommt eigentlich dieser ganze Schleim her?“ nachgehen. Allerdings solltet ihr zuvor eure letzte Mahlzeit bereits verdaut haben!
Schlusswort
Damit endet der erste Teil meiner Reise an den Pforten der Unterstadt. Nächstes Mal werde ich mich in der Stadt selbst etwas umsehen und einige der abscheulichsten Bilder für euch einfangen. Danach begebe ich mich weiter durch die Pestländer, in Richtung Geisterlande bis hoch zu den Toren von Silbermond, der Hauptstadt der Blutelfen.