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Wir haben die Xbox Series X getestet – und lieben Quick Resume!

Am 10. November 2020 erscheinen mit der Xbox Series X und Xbox Series S die ersten beiden Konsolen der neuen Generation, während Sony mit der PS5 erst zwei Tage später am 12. beziehungsweise hierzulande am 19. November nachzieht. Wir haben von Microsoft bereits eine Xbox Series X zugeschickt bekommen, um die neue Konsole auf Herz und Nieren zu testen.

Wir möchten euch mit diesem Artikel nicht nur einen einfachen Test liefern und Fakten aufzählen, die bereits seit Wochen bekannt sind, sondern einen Erfahrungsbericht liefern und möglichst die wichtigsten Fragen zu der neuen Konsolengeneration von Microsoft klären.

Das Design & die Maße der Xbox Series X

Die Xbox Series X erinnert an einen Tower-PC. Durch dieses Design garantiert Microsoft eine besonders gute Kühlung der verbauten Komponenten. Wie gut das Kühlsystem der Series X funktioniert und wie es um den Geräuschpegel bestellt ist, erkläre ich im weiteren Verlauf dieses Artikels.

Die Series X ist, anders als die PS5, sehr kompakt gehalten und verfügt über die folgenden Abmessungen: 29,6 cm x 15,1 cm x 15,1 cm. Mit einem Gewicht von 4,5 Kilogramm fällt die Konsole recht schwer aus.

Ein Traum für Fingerabdrücke

Ein für viele Spieler sicherlich recht kleiner Kritikpunkt, für uns aber doch ein wenig störend, ist die schwarze matte Oberfläche der Series X. Fingerabdrücke fallen hier leider ziemlich gut auf und lassen sich nur recht schwer wieder rückstandlos entfernen.

Xbox Series X - Fingerabdrücke
© PlayCentral.de

Das sind die technischen Daten der Xbox Series X

Wir haben euch die finalen Hardware-Spezifikationen der Series X im Folgenden übersichtlich zusammengefasst:

CPUAchtkern-CPU mit jeweils 3,8 Ghz Taktung (Custom Zen 2)
GPU12 TeraFLOPS, 52 CUs (Custom RDNA 2)
Arbeitsspeicher16GB GDDR6
Festplatte1 TB (Custom NVME SSD)
Erw. Speicher1 TB Expansion Card
Externer SpeicherUSB 3.2
Laufwerk4K UHD Blu Ray-Drive

Im Inneren der Xbox Series X werkelt ein Navi 2 Chip AMD mit insgesamt acht Kernen, die jeweils mit 3,8 Ghz takten. Weiterhin ist eine 1 TB große Custom NVME SSD verbaut, auf der euch für die Installation von Spielen noch rund 800 Gigabyte freier Festplattenspeicher zur Verfügung stehen. Von den 16 GB GDDR6 RAM sind 13,5 GB für Spiele und die anderen 2,5 für das Betriebssystem reserviert.

Die Xbox Series X verfügt über eine Grafikrechenleistung von bis zu 12 TeraFLOPS. Im Vergleich: Die Xbox One X verfügt über eine Grafikrechenleistung von 6 TeraFLOPS. Sonderlich gut lässt sich die Anzahl der TeraFLOPS von unterschiedlichen Konsolengenerationen aber nicht vergleichen.

Laut Microsoft sind bei der Xbox Series X Bildraten von bis zu 120 fps und eine Auflösung von bis zu 8K (via HDMI 2.1) möglich. Auch Raytracing ist mit der Series X hardwareseitig ein zentrales Feature der neuen Konsole.

Über diese Anschlüsse verfügt die Xbox Series X

Auf der Rückseite beherbergt die Xbox die folgenden Anschlüsse:

  • 1x HDMI
  • 2x USB-A
  • 1x Ethernet
  • 1x Strom
  • 1x Speicherkarten-Slot

Auf der Vorderseite befindet sich zusätzlich ein USB-A-Port.

Xbox Series X - Anschlüsse
© PlayCentral.de

Offizielles Zubehör für die Xbox Series X/S

Kauft ihr euch eine Xbox Series X oder Series S, befindet sich im Lieferumfang der Konsolen der neue Xbox-Controller samt zwei klassischen AA-Batterien. Möchtet ihr euren Controller lieber mit einem wiederaufladbaren Akku nutzen, könnt ihr zu dem Play and Charge Kit greifen. Alternativ scheint aber auch der Akku der Xbox One-Controller zu funktionieren. Alle Infos zu diesem Zubehör haben wir euch in diesem Beitrag zusammengefasst.

Ebenfalls ab dem 10. November 2020 könnt ihr den neuen Xbox Wireless Controller kaufen. Neben dem klassischen schwarzen Exemplar und der weißen Ausführung, die bei der Series S mitgeliefert wird, gibt es mit Shock Blue eine dritte Farbe. Alle Details dazu gibt es hier. Alle Informationen und Details zu dem neuen Xbox-Controller haben findet ihr in diesem Artikel.

Xbox Series X Shock Blue Blau
© Microsoft Xbox

Hat die Xbox Series X wirklich ein Hitzeproblem?

Lange habe ich mir Gedanken gemacht, welche Fragen für potenzielle Käufer der Xbox Series X wohl die wichtigsten und spannendsten sein könnten. Schließlich soll dieser Test und Erfahrungsbericht vor allem bei der Kaufentscheidung helfen.

Tatsächlich habe ich beim ersten Start der Konsole und der nachfolgenden Spiele-Session vor allem auf die Wärme- und die Lautstärkeentwicklung der Konsole geachtet. Schließlich wurde im Vorfeld vermutet, dass die Xbox Series X ein Hitzeproblem besitzen könnte.

Doch ich kann euch vorab beruhigen. Selbst nach mehreren Stunden, die ich im ständigen Wechsel unter anderem mit Doom: Eternal, Marvel’s Avengers, Ori and the Will of the Wisps, Dirt 5, Watch Dogs: Legion und Forza Horizon 4 verbracht habe – teilweise auf einem 27-Zoll-Monitor in Full-HD und zum anderen auf einem Fernseher mit 4K-Auflösung – konnte ich stets meine Hand auf die Oberseite der Series X legen, ohne dass es auch nur zu einem Zeitpunkt unangenehm heiß wurde.

Selbstverständlich produziert die bislang stärkste Microsoft-Konsole unter Last Abwärme, die von dem 130-mm-Lüfter, der knapp unter der oberen Öffnung verbaut ist, nach außen befördert wird. Doch sicherlich nicht so viel Wärme, dass ihr euch bei Berührung des Gehäuses verbrennen könntet oder die verbaute Hardware einen Schaden davon tragen würde.

Xbox Series X - Oberseite
Bei dem grünen Schimmer handelt es sich um keine LED, sondern um grün gefärbte Lüfteröffnungen. © PlayCentral.de

Wie steht es um die Lautstärke?

Das wohl Nervigste an einer Konsole ist mit Sicherheit ein nicht zu überhörender Geräuschpegel, der gefühlt mit einem startenden Jet verglichen werden könnte und den man selbst noch mit Kopfhörern wahrnimmt.

Doch bei der Xbox Series X haben die Systemarchitekten anscheinend sehr gute Arbeit geleistet. Denn selbst unter voller Auslastung und der 4K-Darstellung von Spielen war die Konsole so gut wie nicht zu hören. Es ist eher ein sehr leises Brummen zu vernehmen, das euch signalisiert, dass die Konsole überhaupt angeschaltet ist. Habt ihr euer Ohr nicht direkt an die obere Lüfteröffnung gedrückt, werdet ihr die Box in den meisten Fällen gar nicht wahrnehmen.

Könnte die Xbox Series X zukünftig lauter werden?

Wie sich die Wärme- und die Lautstärkeentwicklung der Series X nach einigen Wochen oder Monaten verhält, kann derzeit natürlich nur schwer prognostiziert werden. Dies dürfte vor allem davon abhängen, wie staubig die Umgebung ist, in der die Konsole steht und ob die Lüfteröffnungen genügend Platz haben. Einen Unterschied macht die Positionierung der Series X übrigens nicht. Ob ihr sie nun vertikal oder horizontal benutzt, ist für das Kühlsystem letztendlich egal. Ein weiter Faktor sind Spiele mit höheren Ansprüchen, die aber wohl erst in Zukunft erscheinen werden. Möglicherweise kann Microsoft dann, ähnlich wie Sony es schon mitgeteilt hat, den Lüfter durch Firmware-Updates optimieren und an neue Bedingungen anpassen. Denkbar wäre, dass dieser durch eine höhere Drehzahl auch ein wenig lauter werden könnte. Doch das sind bislang nur Spekulationen, die wir nicht überprüfen können.

Das wohl coolste Feature: Quick Resume im Einsatz

Wie eingangs erwähnt handelt es sich bei der neuen Konsolengeneration um die ersten Konsolen, die über verbaute SSDs verfügen. In Kombination mit der neuen Funktion namens Quick Resume, die durch die Xbox Velocity Architektur angetrieben wird, könnt ihr auf der Series X und Series S laut Microsoft nahtlos zwischen mehreren Titeln wechseln und sofort dort weiterspielen, wo man zuletzt aufgehört hat. Doch stimmt das vollmundige Marketing-Versprechen auch wirklich?

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Ja! Tastsächlich hat mich genau diese Funktion während meiner Spiele-Sessions am meisten beeindruckt. Habt ihr mehrere Titel gestartet, dauert es in der Regel maximal fünf Sekunden (meistens sogar nur 2-3 Sekunden), um zwischen den Games hin und her zu wechseln. In der rechten oberen Ecke wird euch bei einem Wechsel der Hinweis „Quick Resume“ angezeigt und kurz darauf könnt ihr genau an der Stelle weiterspielen, an der ihr das Spiel zuvor unterbrochen hattet. Selbst wenn die Series X ausgeschaltet und neu gestartet wird, könnt ihr dank Quick Resume sofort weiterzocken. Weitere Infos zu den Ladezeiten und Quick Resume haben wir euch außerdem hier zusammengefasst.

Keine echten Next-Gen-Titel!

Bedacht werden sollte an dieser Stelle jedoch wie weiter oben erwähnt, dass wir bislang keine „echten“ Next-Gen-Titel testen konnten und es sich, genau wie in der aktuellen Konsolengeneration, erst in einigen Jahren zeigen dürfte, wie viel Abwärme und Lautstärke die Konsole bei Titeln produziert, die nahezu das komplette Potenzial der Series X abrufen können. Ein gutes Beispiel ist der Exklusivtitel The Last of Us 2 von Sony und Naughty Dog. Das Spiel ist erst gegen Ende der aktuellen Konsolengeneration erschienen (19. Juni 2020) und zeigt eindrucksvoll, wie gut sich die Entwickler mittlerweile mit der PS4 (Pro) auskennen. Es dürfte also noch ein wenig Zeit ins Land ziehen, ehe wir diesbezüglich ein klares Fazit ziehen können.

Eine richtige Power-Box: Wie ist die Grafikleistung?

Doch wie sieht es bei aktuellen Spielen beziehungsweise Titeln aus, die in Kürze erscheinen werden? Der am 10. November gemeinsam mit der Series X und Series S erscheinende Ubisoft-Titel Assassin’s Creed Valhalla soll laut dem französischen Publisher auf der PS5 zwar mit 60 fps laufen, doch bei der Auflösung lediglich auf 4K hochskaliert werden. Anders sieht es hier anscheinend bei der Series X aus. Hier ist die Rede von „voller“ 4K-Auflösung mit 60 fps. Testen konnten wir das auf unserer Xbox Series X bislang nicht, doch wir werden euch auf PlayCentral diesbezüglich natürlich auf dem Laufenden halten.

Auch Cyberpunk 2077, das am 10. Dezember 2020 erscheint, soll auf der Series X in 4K-Auflösung laufen. Wie es sich hier mit der Framerate verhält, ist derzeit noch unklar. Im kommenden Jahr wird zudem für alle Besitzer des Spiels ein kostenloses Update erscheinen, das direkt von der neuen Technik profitieren dürfte.

Frameraten und Auflösung aktueller Spiele:

  • Bei Watch Dogs: Legion sieht es so aus, als ob der Titel lediglich in einer dynamischen Auflösung läuft, um die 30 fps zu halten. Dies liegt höchstwahrscheinlich an den hohen Anforderungen durch Raytracing. Quick Resume funktionierte bei Legion zum Zeitpunkt unserer Testerstellung nicht. Laut Microsoft erscheint aber am 5. November ein Update, das den Titel für die Xbox Series X optimiert.
  • Doom Eternal läuft auf der Series X in nativem 1800p und 60 fps und wird dann auf 2160p hoch skaliert. Dazu gibt es HDR-Unterstützung.
  • „Gears Tactics“ hingegen läuft auf der Series X in 4K mit 60 fps. Dabei habt ihr die Wahl zwischen 1440p mit 60 fps und 4K mit 60 fps, während ihr bei Zwischensequenzen zwischen 30 oder 60 fps wählen dürft.
  • Bei Dirt 5 habt ihr die Wahl aus einem Spielmodus, bei dem die Framerate priorisiert wird, und einem Modus für Grafikqualität. Hier wird euch eine dynamische UHD-Auflösung mit 60 fps auf den Bildschirm gezaubert, samt realistischer Schatten, höher aufgelöster Texturen und mehr Zuschauern sowie Details an und um die Strecke. Verfügt ihr über einen passenden Fernseher, sind sogar bis zu 120 Bilder pro Sekunde drin. Allerdings merkt man an diesem Beispiel auch recht gut, dass es sich hierbei nicht um einen Next-Gen-Titel handelt, der vor allem für die stärkere Series X entwickelt wurde. Vor allem abseits der Strecken will die Grafik nicht sonderlich überzeugen und enttäuscht eher durch eine recht leblose Welt, nachladende Objekte oder Tearing. Angemerkt sei an dieser Stelle jedoch, dass es sich hier laut der Entwickler noch nicht um die final optimierte Version für Xbox Series X/S handelt.
Dirt 5 auf der Xbox Series X
Bei Dirt 5 könnt ihr zwischen Grafikqualität und Framerate wählen © PlayCentral.de

Wie lange benötigt die Xbox Series X zum hochfahren?

Der Start der Konsole geht ebenso schnell vonstatten. In der Regel benötigt die Series X gerade einmal um die fünf Sekunden ehe sie hochgefahren und einsatzbereit ist.

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Übrigens wird die Series X nur komplett ausgeschaltet, wenn ihr die entsprechende Option in den Einstellungen explizit auswählt. Andernfalls wird die Konsole in einen Standby-Modus versetzt, in dem sich der Lüfter weiterhin langsam dreht und die Series X auf diese Weise jederzeit innerhalb von Sekunden wieder aus dem Schlaf geweckt werden kann. Da der Lüfter sich beinahe geräuschlos dreht, bekommt ihr davon aber nichts mit. Hierfür stehen euch zwei verschiedene Energiemodi zur Verfügung:

Schnelles Hochfahren

  • schnellster Konsolenstart
  • Konsolenspiele auf eurem Smartphone spielen, installieren und verwalten

Energiesparmodus

  • niedrigster Stromverbrauch
  • umweltfreundlicher

Wie viel Strom verbraucht die Xbox Series X?

Inwiefern sich der Stromverbrauch hier wirklich voneinander unterscheidet, konnten wir im Homeoffice ohne entsprechendes Equipment leider nicht testen. Das Hochfahren der Series X fiel in unseren Tests aber nahezu identisch aus. Einen direkten Unterschied konnten wir nicht beobachten.

Laut der internationalen Kollegen von Eurogamer verfügt die Xbox Series X über den folgenden Verbrauch im „ausgeschaltete Zustand“, im Hauptmenü, in „Rise of the Tomb Raider“ sowie „Dead or Alive 6“.

Power ConsumptionXbox Series XXbox One X
Power Off0-2W0.5W
Dashboard42W48.5W
Rise of the Tomb Raider (Peak)151W170W
Dead or Alive 6 (Peak)165W177W

Doch selbst wenn ihr die Konsole komplett ausschaltet, dauert der Boot-Vorgang in den meisten Fällen nur wenige Sekunden und Spiele sind dank Quick Resume quasi sofort bereit. Wir hatten die Xbox Series X zum Beispiel mehrere Tage vom Strom getrennt und konnten nach dem 5-sekündigen Booten in „Doom: Eternal“ mithilfe von Quick Resume direkt weiter Dämonen schnetzeln.

Allerdings mussten wir Doom und Co. einmal auch normal starten, weil Quick Resume nicht mehr zur Verfügung stand. Ob der Speicherstand dann einfach nicht mehr im RAM abrufbar war oder es sich dabei noch um eine Kinderkrankheit handelt, können wir an dieser Stelle nicht genau sagen.

Wie lange dauert der Reload nach einem Spieltod?

Sterbt ihr den virtuellen Tod, beträgt die Ladezeit bei „Doom Eternal“ übrigens höchsten 2-3 Sekunden, in den meisten Fällen reicht aber ein Blinzeln eurerseits, damit ihr die Ladepause gar nicht erst registriert.

The Witcher 3: Wild Hunt lädt die SSD der Series X zum Beispiel so schnell, dass die Karte noch vor dem Loadingscreen geladen wird und das Ganze beinahe wie ein Glitch aussieht.

Smart Delivery und Abwärtskompatibilität

In den meisten Fällen handelte es sich bei den von uns getesteten Spielen um Titel, die noch nicht extra für die Xbox Series X optimiert worden sind. Hier sollen entsprechende Updates zum größten Teil erst in den nächsten Tagen erscheinen. Dennoch sind die Vorteile der SSD schon jetzt deutlich zu erkennen

Zum Start am 10. November sollen laut Microsoft insgesamt 30 für die Xbox Series X/S optimierte Spiele erscheinen. Dazu gehören Watch Dogs: Legion, Assassin’s Creed Valhalla, DIRT 5, Forza Horizon 4 und Gears 5.

20 dieser 30 Titel sind Spiele, die Smart Delivery unterstützen. Das bedeutet, dass diese Spiele automatisch auf ihre bestmögliche Version aktualisiert werden. Habt ihr also zum Beispiel „Gears Tactics“ schon auf der Xbox One gespielt, könnt ihr euren Spielstand automatisch auf der Xbox Series X mit optimierter Leistung fortsetzen, egal wann ihr auf die neue Konsole upgradet.

Unter „optimiert für Xbox Series X“ versteht Microsoft übrigens, dass Spiele etwa Framerates von bis zu 120 fps, keine bis geringe Ladezeiten und Raytracing unterstützen.

Außerdem stehen euch auf der Series X und Series S ab dem 10. November tausende von abwärtskompatiblen Spielen aus vier Generationen Xbox zur Verfügung. Abwärtskompatible Spiele laufen nativ auf der Xbox Series X-Hardware und werden laut Microsoft mit der vollen Leistung von CPU, GPU und SSD ausgeführt.

„Kein Boost-Modus, kein Downclocking, die volle Leistung der Xbox Series X für jedes abwärtskompatible Spiel.“

© Microsoft

Dashboard der Xbox Series X/S

Bereits im August dieses Jahres stellte Microsoft innerhalb eines Videos zur Xbox Series X das überarbeitete Dashboard vor, das ein „neues Xbox-Erlebnis“ bieten soll. Das primäre Ziel der neuen Benutzeroberfläche sei es dabei, dass sich Spieler auf sämtlichen Plattformen sofort willkommen fühlen, weshalb das neue Design schon Mitte August für alle Xbox Mobile Apps, den Xbox Game Pass für PC und die Xbox-Konsolen freigeschaltet wurde.

Ähnlich wie bei Windows 10 gibt es eine zentrale Kachelanordnung, in denen sich Apps, Spiele, der Xbox Game Pass, der Microsoft Store und verschiedene Einstellungsmöglichkeiten finden lassen. Insgesamt ist das neue Dashboard für Xbox One-Besitzer keine allzu große Veränderung, es ist lediglich schneller zu bedienen, leichter zugänglich und optisch ansprechender. Texte sind besser lesbar, ihr könnt Elemente auf dem Bildschirm leichter verstehen und Aufgaben noch schneller erledigen.

In Kombination mit der Xbox App funktioniert außerdem die Kommunikation und das Zusammenspielen mit euren Freunden noch ein Stück besser und vor allem intuitiver. Nehmt ihr zum Beispiel einen Spieleclip oder einen Screenshot innerhalb eines Spiels auf, könnt ihr diese von der Konsole aus teilen, während die Informationen automatisch auch an die mobile App geschickt wird, über die ihr die Inhalte in sozialen Medien posten könnt. Funktionen wie das Verschicken von Nachrichten, das Starten einer Party und Unterhaltungen werden nun in einem Reiter zusammengefasst, damit ihr schneller erfahrt, was eure Freunde gerade machen.

Xbox Series X Controller
Der neue Xbox-Controller verfügt über eine dedizierte Share-Taste. © Microsoft

Auf der Xbox Series X/S habt ihr zudem den Vorteil, dass das Home-Menü beim Kaltstart der Konsole deutlich schneller lädt. Gleiches gilt, wenn ihr aus einem Spiel auf das Menü wechselt, hier müsst ihr keine spürbaren Wartezeiten mehr in Kauf nehmen.

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Speicher der Xbox Series X erweitern

Während die Xbox Series X standardmäßig mit 1 TB Festplattenspeicher ausgeliefert wird, sind es bei der 200 Euro günstigeren Series S hingegen nur 512 GB. Bei der Series X stehen euch auf der internen SSD letztendlich aber lediglich 802 Gigabyte zur Verfügung. Da Spiele immer größer werden, ist der Speicher also recht schnell komplett belegt.

Xbox Series X Series Specihererweiterung von Seagate
©Microsoft/Seagate

Solltet ihr also mehr Speicher benötigen, könnt ihr eine Expansion Card von Seagate mit einem 1 TB Speicher (rund 920 GB) nutzen, die in Sachen Geschwindigkeit exakt auf einem Level mit der in der Series X verbauten NVME-SSD ist. Die rund 240 Euro teure Erweiterungskarte lässt sich an einen Schacht an der Rückseite der Konsole anschließen, an dem sich eine besonders schnelle PCI Express 4.0-Schnittstelle befindet. Allerdings kann die Karte nicht komplett eingeführt werden, sondern schaut noch zu einem guten Viertel heraus. Dies solltet ihr beim Positionieren eurer Konsole also beachten. Weitere Expansion Cards in unterschiedlichen Größen soll es in Zukunft zwar geben, diese sind von Microsoft bislang jedoch nicht offiziell angekündigt worden.

Xbox Series X - Expansion Card
© PlayCentral.de

Als Alternative zu der offiziellen Expansion Card von Seagate könnt ihr auch eine normale externe USB-Festplatte oder SSDs beliebiger Größe anschließen. Diese Festplatten müssen aber unbedingt mindestens den USB 3.1-Standard unterstützen. Weiterhin könnt ihr auf solchen Festplatten nur abwärtskompatible Spiele für die Xbox One, Xbox 360 oder die erste Xbox installieren. Spiele, die für die neue Konsolengeneration entwickelt worden sind, können hingegen nicht installiert werden.

Fazit von Patrik Hasberg

Im November 2013 wurde die Xbox One veröffentlicht, vier Jahre später folgte mit der Xbox One X die leistungsstärkste Konsole der aktuellen Konsolengeneration. Am 10. November 2020 wird schließlich die Xbox Series X den Thron erobern und dank deutlich stärkerer Hardware einen deutlichen Sprung nach vorn machen. Spiele, die von dieser Leistung sichtbar profitieren werden und die Series X voll ausreizen können, werden wohl erst in den nächsten Jahren erscheinen.

Dafür lockt die neue Konsolengeneration aber direkt zum Launch der Xbox Series X und Xbox Series S mit schnellem SSD-Speicher und optimiertem Dashboard, das sich an die neuen Anforderungen anpasst. Features wie Quick Resume zeigen, was schon längere Zeit möglich gewesen wäre. Ladezeiten geht es endlich an den Kragen, weshalb die Immersion in Spielen deutlich verstärkt wird. Ein „The Witcher 3: Wild Hunt“ verdeutlicht es. Der Begriff Schnellreise kommt auf Konsolen nun endlich seiner Bezeichnung nach und versetzt uns in sekundenschnelle an den gewünschten Ort.

Ein großer Pluspunkt der zwei neuen Microsoft-Konsolen ist zudem das eingehaltene Versprechen der Redmonder, dass direkt zum Launch Tausende von abwärtskompatiblen Spiele aus vier Generationen Xbox zur Verfügung stehen werden. Bei Sony war lange Zeit unklar, wie es auf der PS5 aussehen wird. Mittlerweile ist klar, dass hier keine Abwärtskompatibilität zu PS1, PS2 und PS3 möglich ist. Insgesamt sollen aber immerhin über 4.000 PS4-Spiele der Vorgänger-Konsole spielbar sein.

Ein zweites Plus auf dem Konto von Microsoft ist ganz klar der kostenpflichtige Xbox Game Pass (Konsole & PC), der euch schon jetzt Zugriff auf über 100 Spiele gibt und in Zukunft noch deutlich erweitert werden dürfte. Vor allem erscheinen Xbox-Titel wie zum Beispiel „Halo: Infinite“ direkt zum Release im kommenden Jahr für alle Mitglieder des Xbox Game Pass. Neben der gut gefüllten Spielebibliothek veröffentlicht Microsoft nun also auch die beiden passenden Konsolen, die dank genügend Leistung (Xbox Series X) oder kompakter Architektur (Xbox Series S) perfekt auf das Angebot zugeschnitten sind und kaum ein Feature vermissen lassen. Ein Traum für alle Gamer und eine zukunftsorientierte Plattform für nahezu jede Zielgruppe.

Wo ist die große Innovation?

Ein wenig Ernüchterung gibt es bei all dem Lob aber natürlich auch. Denn wir fehlt kurz gesagt einfach das Aha-Erlebnis, das ich bei einer Next-Gen-Konsole erwartet hätte. Schließlich haben Spieler zum Teil seit vielen Jahren auf den November im Jahr 2020 hingefiebert. Doch letztendlich sind die größten Neuerungen lediglich Funktionen wie schnellere Ladezeiten, höhere Framerates oder ein wenig mehr Komfort seitens des überarbeiteten Dashboards. Mir war natürlich auch klar, dass die Series X die Spieleindustrie nicht direkt revolutionieren wird, doch ein wenig mehr Überraschung hätte ich schon erwartet. SSDs und kurze Ladezeiten sind auf dem PC schließlich seit vielen Jahren nichts neues mehr, sondern gehören mittlerweile sogar zur Ausstattung eines guten Gaming-PC dazu.

Dennoch erhaltet ihr für 499 Euro eine kleine Power-Box, die einiges auf dem Kasten hast. Next-Gen für sich zwar noch nicht so an, wie es vielleicht sein sollte, aber vielleicht müssen wir auch einfach nur ein wenig mehr Geduld haben und auf Blockbuster wie „GTA 6“ und Co. warten, die die Series X sicherlich ordentlich an ihre Grenzen bringen werden und uns so ein wahres Aha-Erlebnis bescheren.

Patrik Hasberg

Schreiberling, Spieleentdecker, praktizierender Perfektionist und Mann fürs Grobe. Außerdem laufender Freizeit-Hobbit, der Katzen liebt. – Hunde gehen auch. „Auch sonst eigentlich ganz ok“.
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