Ende des Jahres erscheint mit der Xbox Series X die neue Konsole aus dem Hause Microsoft. In einem Interview sprach Xbox-Chef Phil Harris jetzt über die größten Konkurrenten, die überraschenderweise nicht Nintendo oder Sony heißen.
Immer wieder sickern vermeintliche Informationen zur Xbox Series X durch, die im Weihnachtsgeschäft 2020 erscheinen soll – konkrete Details sind aber noch immer Mangelware. In einem neuen Interview verrät Xbox-Chef Phil Spencer, wer für ihn die größten Konkurrenten darstellen.
Xbox Series X: Konkurrenz aus der Cloud
Der Spiele-Markt hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Cloud-Gaming, sei es durch Google Stadia oder die erst kürzlich gestartete finale Version von GeForce Now, ist weiter auf dem Vormarsch.
Da ist es wenig verwunderlich, dass auch Microsoft die eigene Strategie angepasst und die Prioritäten in den vergangenen Jahren verschoben hat. Für die Redmonder dreht es sich weniger darum, wie viele Konsolen man verkauft habe, sondern vielmehr darum, wie man ein möglichst umfangreiches Ökosystem anbieten könnte, das möglichst viele Kunden anspricht.
Modelle wie der Xbox Game Pass oder die eigene Streaming-Lösung xCloud zeigen, welchen Weg Microsoft einschlägt. Da ist es nur wenig verwunderlich, dass Xbox-Chef Phil Spencer die klassische Konsolen von Nintendo oder Sony nicht als Hauptkonkurrenten erachtet, wie er in einem Interview mit Protocol verraten hat.
Microsoft mit Blick auf Amazon und Google
Einer der Haupt-Verkaufsargumente der Xbox sei laut Spencer die Cloud-Technologie der Azure-Plattform, die in der Form den japanischen Konzernen Nintendo und Sony nicht zur Verfügung stünde:
„Wenn wir über Nintendo und Sony sprechen, haben wir großen Respekt vor ihnen, aber wir sehen Amazon und Google als die Hauptkonkurrenten für die Zukunft. Das soll nicht respektlos gegenüber Nintendo und Sony sein, aber die traditionellen Spielehersteller haben eine andere Position.“
Selbst vor dem Versuch, eine Plattform wie Azure nachzuahmen, habe man laut Spencer keine Angst. Microsoft habe in den vergangenen Jahren etliche Milliarden US-Dollar in den Ausbau der Plattform gesteckt.
Die xCloud-Technologie soll es ermöglichen, dieselbe Spielerfahrung auf allen Plattformen anzubieten – egal ob auf Konsole, dem PC oder Mobile-Geräten. Ein Format-Krieg mit Nintendo und Sony sei laut Spencer wenig sinnvoll, wenn Unternehmen wie Amazon oder Google versuchen, mit ihrem Cloud-Gaming-Ansatz Milliarden von Spielern zu erreichen.