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Xenoblade Chronicles 3 im TEST: Das größte Spiel des Sommers

Mit Xenoblade Chronicles 3 bekommen Fans jetzt den dritten Hauptableger der beliebten JRPG-Reihe auf der Nintendo Switch. Im Vergleich zu den Vorgängern setzt das neueste Abenteuer in nahezu allen Belangen noch einen drauf. Wir haben es wirklich mit einem Mammut-Spiel zu tun. Dass dies nicht nur Vorteile mit sich bringt, lest ihr im großen PlayCentral-Test.

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Xenoblade Chronicles 3 im Test: Das RPG-Highlight für Nintendo Switch

Die Handlung von Xenoblade Chronicles 3 spielt zeitlich nach den Vorgängern und befördert euch in die Sci-Fi-Welt von Aionios, in der die technisch fortgeschrittenen Nationen Keves und Agnus miteinander in einem schier unaufhörlichem Krieg stehen. Ihr verfolgt die Geschehnisse um jeweils drei Protagonisten der beiden verfeindeten Nationen, die zusammenarbeiten müssen, um eine noch viel größere Bedrohung zu bekämpfen. 

Xenoblade Chronicles 3
© Nintendo

Leben, um zu kämpfen. Kämpfen, um zu leben

Während Xenoblade Chronicles 2 noch eher eine humoristische Note bot, geht es im dritten Teil wesentlich ernster zu und entwickelt sogar einige philosophische Aspekte. So hinterfragen die Charaktere im Rahmen der rund 50-stündigen Rahmenhandlung nicht selten den Sinn dieses Krieges und ihres eigenen Kämpfer-Daseins.

Noah, Mio und jegliche andere Bewohner der beiden verfeindeten Nationen werden als Krieger ausgebildet und besitzen nur eine sehr kurze Lebensspanne von 10 Jahren. Durch merkwürdige Umstände schaffen sie es jedoch, aus diesem kurzlebigen Kreislauf auszubrechen und das stellt ihr gesamtes Leben auf den Kopf.

© Nintendo

Allzu interessant wirkt die Handlung zu Anfang noch nicht, allerdings eröffnen sich im Spielverlauf immer weitere Ebenen und Wendungen. Macht euch auf viele – wirklich viele – Cutscenes gefasst, die nicht selten über 10 Minuten gehen. Die Cutscenes könnt ihr zwar überspringen, aber dann würdet ihr einen Großteil der Handlung halt verpassen – vor allem im späteren Spielverlauf nimmt sie gut an Fahrt auf und entwickelt sich zu einem Highlight des Spiels!

Keine deutsche Synchro: Eine deutsche Sprachausgabe gibt es übrigens nicht. Ihr müsst mit einer englischen Synchro und deutschen Untertiteln Vorlieb nehmen.

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Ein sehr eigenwilliges Kampfsystem

Ein zweischneidiges Schwert ist für mich das Kampfsystem. Zugegeben, für jemanden wie mich, der vor allem actionreiche und immersive Kampfsysteme bevorzugt, mutet die Klopperei in „Xenoblade Chronicles 3“ etwas befremdlich an und ich bin mir sicher, dass es vielen anderen Gamern auch so geht. 

Die Kämpfe laufen ähnlich ab wie in „Xenoblade Chronicles 2“: Befindet ihr euch in einer Auseinandersetzung mit Feinden, schlägt euer Charakter in bestimmten Intervallen automatisch zu. Ihr könnt derweil verschiedene, stärkere Spezialtechniken auf Knopfdruck auslösen, die sich anschließend wieder aufladen müssen. Während des Cooldowns dürft ihr eurem Kämpfer dann zusehen, wie er automatisch zuschlägt.

Am Anfang fand ich das Kampfsystem wirklich zäh, bis ich bemerkte, dass dies im Spielverlauf stets erweitert wurde. So müsst ihr später darauf achten, die richtigen Kombos zur richtigen Zeit einzusetzen, um wirklich viel Schaden auszuteilen. Hinzu kommen dann noch die Auswahl aus über 20 Charakterklassen mit jeweils eigenen Spezialtechniken, das Steuern anderer Charaktere, Befehligen von Verbündeten und Ouroboros-Fusionen von zwei Party-Mitgliedern als große Mechs. 

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Ich habe das Kampfsystem hier wirklich nur sehr kurz angerissen, aber es wird schon ersichtlich, wie komplex es eigentlich ist. Euch werden wirklich viele Möglichkeiten und Freiheiten in den Auseinandersetzungen geboten. Das kann Neulinge zu Beginn überfordern, aber wenn ihr euch in die unzähligen Bedienelemente auf dem Bildschirm und den ganzen Mechaniken reinfuchst, dann kann das Kampfsystem auf jeden Fall zu Gefallen wissen.

Nicht ohne Grund werdet ihr mit Tutorials schier bombardiert. Zwar helfen die schnöden Texteinblendungen eher wenig, um das komplexe Kampfsystem wirklich zu begreifen, aber im Menü könnt ihr immerhin jeden Aspekt spielerisch trainieren – und das würde ich auch dringend empfehlen. Denn je nachdem wie ihr Schwachstellen von Gegnern ausnutzt, eure eigenen Angriffe sinnvoll aneinander kettet und Spezialtechniken zum richtigen Zeitpunkt anwendet, könnt ihr um ein Vielfaches mehr Schaden anrichten.

Drei Schwierigkeitsgrade: Das Spiel bietet drei Schwierigkeitsgrade, die sich im Laufe des Spiels frei ändern lassen. So können auch Anfänger einen guten Einstieg in das Mammut-RPG finden.

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Eine riesige Welt zum Erkunden

„Xenoblade Chronicles 3“ bietet eine riesige Welt, die zum Erkunden einlädt. Wie bereits angemerkt, braucht ihr allein für die Story rund 50 Spielstunden, aber in einem normalen Spieldurchgang werdet ihr sicherlich noch durch die zahlreichen schön gestalteten Landschaften wie Bergschluchten wie Küstenoasen streifen und euch den optionalen Aufgaben widmen, die die Bewohner für euch in petto haben. 

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Zu den für RPGs obligatorischen Nebenquests à la „Verklopp das Monster“ oder „Finde dies und das“ gesellen sich noch unzählige Sammelaufgaben und Heldenmissionen hinzu. Gerade Letztere sind interessant, da ihr dadurch neue Charaktere für eure Gruppe freischalten könnt. Alles in allem könnt ihr also locker über 80 Stunden in einem Spieldurchgang verbringen.

Euch wird im Übrigen keine richtige Open World geboten, dafür bieten die weitläufigen Areale meistens so viel Erkundungsfreiheit, dass ihr euch regelrecht in Aionios verlieren könnt. Glücklicherweise bietet euch das Spiel gute QoL-Features und zeigt euch zum Beispiel bei Bedarf den direkten Weg zu eurem Ziel auf der Oberwelt an. 

Grafikperle auf der Nintendo Switch?

Technisch reizt das Riesen-RPG auf der Nintendo Switch so ziemlich alles aus, was die kleine Hybridkonsole an Power zu bieten hat. Die überraschend gute Weitsicht lässt die Umgebung zum Leben erwecken und in Sachen Präsentation zeigt sich das Spiel für Switch-Verhältnisse ebenfalls hochwertig.

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Wirklich schade eben, dass die Konsolen-Power sehr begrenzt ist, sodass ich mir schon des Häufigeren beim Durchqueren der Landschaften gedacht hatte, wie gut das Spiel auf einer der großen Konsolen in gestochen scharfer Grafik aussehen würde. So müssen wir leider mit vielen unscharfen Kanten und matschigen Texturen Vorlieb nehmen.

Immerhin gibt „Xenoblade Chronicles 3“ im Handheld-Modus ein wesentlich besseres Bild ab als noch der direkte Vorgänger.

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Daniel Busch

Immer im Beast-Mode und manchmal ganz schön verpeilt. Sport-Enthusiast, der die USA liebt und von seiner eigenen Harley träumt. Super Saiyajin im Training, Trophäenjäger an der PlayStation. Bevorzugt Sony-Exclusives, God of War, GTA V und RDR2.
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