„Yoshi’s Crafted World“ machte auf mich einen sehr langweiligen Ersteindruck, doch je mehr ich spielte, desto unterhaltsamer wurde die Reise. Ich habe mir den Platformer für Nintendo Switch angeschaut und war besonders vom großartigen Leveldesign beeindruckt. Wie gut es trotz des sehr einfachen Schwierigkeitsgrades letztendlich wurde, erfahrt ihr im Test!
Es ist eigentlich alles wie immer: Froh und munter ist das Volk der Yoshi, doch natürlich findet all die Freude irgendwann ihr Ende. Baby Bowser und sein zwielichtiger Kumpane Kamek wollen abermals Unheil über die Region bringen und planen deshalb den Diebstahl der Traumsonne, die sich an der Spitze des höchsten Berges befindet und in der Lage ist, die Wünsche aller Besucher wahr werden zu lassen. Der Überfall misslingt, die fünf Juwelen der Traumsonne brechen heraus und zerstreuen sich auf mehreren Inseln, fernab des Yoshi-Landes. Ohne die Juwelen ist die Traumsonne stets unglücklich und gewissermaßen nutzlos – für die Yoshi selbstverständlich eine Katastrophe. Also muss sich einer von ihnen aufmachen und die Juwelen finden, damit das Glück zurückkehren kann.
Yoshi’s Crafted World ist aus handlungstechnischer Sicht sehr simpel gestrickt, aber das sollte, wenn man das gesamte Spiel betrachtet, keine große Überraschung darstellen: Es ist niedlich, es ist putzig und es ist vor allem alles andere als schwierig. Es ist gewissermaßen die Definition eines Familienspiels, gedacht für eine Solo- oder Koop-Runde.
Es bleibt in der Familie
Dementsprechend erscheint der übliche Gameplay-Loop sehr familiär und gleicht im Grundgerüst dem Konzept von Vorgänger „Yoshi’s Woolly World“ und anderen Platformern. Mit dem A-Knopf springt ihr, haltet ihr ihn länger gedrückt, flattert Yoshi mit seinen kurzen Beinen für einige Zeit durch die Luft. Springt ihr und bewegt anschließend den Joystick nach unten, führt ihr eine Stampfattacke aus. Drückt ihr die B-Taste, saugt Yoshi Gegner auf und verarbeitet sie wie sonst nur der Hochofen in einem Industriegebiet. Dabei erweisen sich besonders die Shy Guys als nützlich, die in Eier umgewandelt werden, die wiederum als Wurfgeschosse verwendet werden können.
Wir wissen leider nicht, ob die Shy Guys diese Torpedur überleben. Allerdings ist es durchweg notwendig, sie für das höhere Ziel zu opfern. Denn ohne die Eier können viele Hindernisse gar nicht erst überwunden werden. Mit dem X-Knopf fangt ihr nämlich an zu zielen und könnt anschließend über den Joystick frei entscheiden, wo ihr das Ei hinwerfen wollt. Damit werden dann Plattformen aktiviert, neue Wege freigeschaltet, Rätsel gelöst, Gegner ausgeschaltet oder Gegenstände aufgesammelt. Sind keine Shy Guys zur Opfergabe vorhanden, dann lassen sich die Eier gelegentlich an speziellen Stationen ohne besondere Kosten in unbegrenzten Mengen erwerben.
Auch so müsst ihr, wie ihr es von Yoshi bereits aus diversen „Super Mario“-Spielen gewohnt seid, fiese Gegner oder Gegenstände in den Mund nehmen, um diese zu transportieren. Ergibt ja auch Sinn: Dinosaurier waren noch nie für ihre praktischen Hände bekannt. Im späteren Spielverlauf nehmt ihr somit Bomben oder Magnete auf, die ihr dann bei Hindernissen einsetzt, um voranzukommen. Das Ziel eines jeden Levels ist es, wie für Platformer üblich letztendlich, wer hätte das nur gedacht, ins Ziel zu gelangen.