Sammeln bis zum Frust…
Natürlich könnt ihr die Outfits sammeln – doch dann habt ihr nur eines von unzähligen Sammelobjekten parat, die in „Yoshi’s Crafted World“ in jedem einzelnen Level aufzufinden sind. Bereits zu Beginn des Spiels werdet ihr penetrant darauf hingewiesen, doch bitte alle Grinseblumen, Miniherzen, normale Münzen und rote Münzen aufzusammeln, um die 100-Prozent-Voraussetzung des jeweiligen Levels zu erfüllen.
Ich rate aber davon ab, überhaupt zu versuchen, in jedem einzelnen Level von Anfang an wirklich alles zu finden, weil das irgendwann einfach keinen Spaß mehr bereitet. Gerade wenn ihr zurückgeht, um die unendlichen Nebenquests zu erfüllen, müsst ihr das Level ohnehin noch einmal spielen. Dies ist auch der Fall, wenn ihr die Schnuffelchen finden wollt. Für einige der Sammelobjekte habt ihr zudem nur einen Versuch, ehe ihr das gesamte Level neustarten müsst. Diese frustrierende Erfahrung trübt den Spielspaß und sorgt stattdessen eher für unnötigen Stress, es ist Backtracking von seiner übelsten Seite.
Wer die Level wirklich genießen möchte, sollte „Yoshi’s Crafted World“ deshalb einfach gemütlich angehen und mitnehmen, was man kann und nicht dem Drang nach 100 Prozent wegen. Im gesamten Spielverlauf ist ohnehin ausschließlich das Einsammeln der Grinseblumen erforderlich, die als Ingame-Währung zum Freischalten der nächsten Spielwelt gelten. Selbst wenn ihr nicht gezielt Ausschau haltet, solltet ihr aber an keiner Stelle wirklich Probleme haben, genügend Grinseblumen zu besitzen.
…und das ist schon das Schwierigste
Solltet ihr tatsächlich versuchen wollen, die 100 Prozent zu erreichen, dann stellen die teils wirklich nicht einfach zu findenden Sammelobjekte wie auch schon in „Yoshi’s Woolly World“ bereits die größte Herausforderung im gesamten Spiel dar. Egal, wie weit ihr kommt, es ist an keiner Stelle sonderlich schwer und lässt damit in gewissem Maße die Zielgruppe anmerken, die Nintendo ansprechen möchte. Auch wenn der Schwierigkeitsgrad von Insel zu Insel geringfügig ansteigt, hatte ich an keiner Stelle die Angst, tatsächlich den „Game Over“-Bildschirm zu sehen. Zugegebenermaßen ist dies dennoch geschehen, weil ich einige der von mir abgeschossenen Koopa-Panzer versehentlich direkt in mich reinrasen ließ.
Gerade mit den Outfits und der damit verbundenen Rüstung verfügt ihr über so viele Leben, das eine Niederlage zur eigenen Challenge wird. Ein Zeitlimit ist mit Ausnahme weniger Level, in denen es als Gimmick gilt, ohnehin nicht vorhanden, sodass ihr jedes einzelne Level wie einen Wanderspaziergang angehen könnt. Ich spreche hierbei sogar nur vom „normalen“ Schwierigkeitsgrad – im „Einfachmodus“ könntet ihr sogar nebenbei ein Nickerchen halten, denn hier kann Yoshi so lange und weit fliegen, wie er möchte und ganze Hindernisse einfach überspringen.
Nun, der Schwierigkeitsgrad passt immerhin zur dauerhaft fröhlichen Stimmung im Spiel. Entwickler Feel-Good macht seinem Namen damit alle Ehre.