YouTube steckt in einer Krise – und die YouTuber sind auf der Suche nach einer Alternative. In dieser Top 5 zeigen wir euch einige Alternativen zur Video-Plattform von Google. Aber Achtung: Einige Seiten haben ihre Besonderheiten, reine Kopien zu YouTube werdet ihr hier nicht finden.
Dailymotion
Eines der bekanntesten YouTube-Alternativen heißt Dailymotion. Die Seite existiert bereits seit 2005 und stieg zu Gründungszeiten als direkter Konkurrent zu YouTube ein. Was dem Video-Portal damals aber fehlte, waren Community-Funktionen wie Kommentare oder die Bewertung durch Sterne.
Als Dailymotion diese Features nachlieferte, war es für eine ernsthafte Konkurrenz leider schon zu spät: YouTube war bereits zur größten Plattform für digitale Bewegtbilder aufgestiegen, der Kauf durch Google war vollzogen.
Nichtsdestotrotz ist Dailymotion auch heute noch eine der größten Video-Seiten der Welt. Das in Paris sitzende Portal wurde bereits in 20 Sprachen lokalisiert und veröffentlichte mit Dailymotion Games sogar eine eigene Livestreaming-Seite – ähnlich wie YouTube Gaming.
- Link: dailymotion.com
- Monetarisierung: Ja
VidLii
Wer sich das alte YouTube zurückwünscht, wird mit VidLii sein perfektes Video-Zuhause finden. Denn das 2015 gestartete Portal ist exakt das YouTube, das mit "Broadcast Yourself" bekannt wurde.
Nicht nur das Design ist identisch, sondern auch die Community-Funktionen und Kanal-Layouts. So ist für jeden Kanal auf VidLii noch eine ausführliche Beschreibung samt Hobbys, Lieblingsfilm oder -buch gelistet. Auch die Videos haben hier noch keine HD-Qualität.
Wer bei VidLii als Partner etwas Geld verdienen möchte, muss das wie beim damaligen YouTube über eine Bewerbung tun. Derzeit ist die Seite jedoch mehr ein nostalgischer Wiederaufbau als eine ernsthafte Alternative: Der Kanal mit den meisten Abonnenten hat erst 266 Subscriber. Aber immerhin unter dem Slogan "VidLii – Display Yourself".
- Link: vidlii.com
- Monetarisierung: Ja (eingeschränkt)
Auf Seite 2 geht es zu den nächsten beiden YouTube-Alternativen!
Vidme
Was als Sharing-Plattform für Handyvideos gestartet war, wird seit der YouTube-Diskussion in den USA in 2016 immer mehr zur ernstzunehmenden Alternative. 2014 wurde Vidme als Viddme gegründet und erfreute sich schnell als beliebte Plattform, um Videos schnell und einfach auf Reddit zu teilen.
Durch die Diversität von Reddit gab es zunächst alle möglichen Inhalte auf Vidme, darunter auch nicht jugendfreie Inhalte und Pornografie. Später orientierte sich Vidme um und stellte klare Regeln für diese Videos auf.
Seit Mitte 2016 kommen immer mehr englischsprachige YouTuber auf Vidme und nutzen die Plattform vor allem dazu, die gesunkenen Werbeeinnahmen zu kompensieren. Vidme unterstützt bezahlte Abonnements – ähnlich wie auf YouTube Gaming – und schaltet bei Partnern Werbung vor die Videos, woran die Creator ebenfalls mitverdienen.
Seit 2017 gelangen auch viele deutschsprachige YouTuber auf das Video-Portal. Einer der größten Kritikpunkte sind derzeit die fehlende Livestreaming-Funktion und die Begrenzung der Videos auf eine Länge von maximal 30 Minuten.
- Link: vid.me
- Monetarisierung: Ja (plus kostenpflichtige Abos)
Vimeo
Die älteste YouTube-Alternative in dieser Top 5 heißt Vimeo und wurde 2004 nicht als Konkurrenz für später von Google aufgekauften Video-Portal gegründet, sondern als Plattform für Filmemacher. Das ist es bis heute auch geblieben und so ist Vimeo vor allem für Vlogger interessant, denn für Gaming-Videos wie Let's Plays fehlt es hier an passendem Platz.
Geschätzt wird Vimeo insbesondere wegen der hohen Qualität. Während YouTube, Dailymotion oder auch Twitch die Videos komprimieren und dadurch Farben verwaschen aussehen lassen, gibt Vimeo breitere Farbräume und höhere Bitraten frei, was insgesamt in einem besseren Bild endet.
Wer Vimeo jedoch ernsthaft nutzen möchte, muss für Pro-Funktionen bezahlen. Außerdem gibt es keine Werbebeteiligung, die Einnahmen müssen über Spenden oder das Kaufen der eigenen Webserien oder Kurzfilme erzielt werden.
- Link: vimeo.com
- Monetarisierung: Ja (nur Verkauf)
Auf der nächsten Seite findet ihr die beste YouTube-Alternative – und ein kleinen Bonus!
Twitch
Angefangen hat Twitch als Livestreaming-Plattform nur für Spiele. Als die Mutterseite Justin.tv dichtgemacht wurde und Amazon das Portal später übernahm, öffnete sich das Portal aber auch für andere Inhalte. 2016 wurde eine Video-Upload-Funktion eingeführt, die Twitch zur nun passendsten YouTube-Alternative macht.
Wichtig ist, dass Twitch den Fokus vor allem auf Livestreams hat. Hochgeladene Videos werden derzeit nur in der App vorgeschlagen oder müssen über alle anderen Plattformen wie dem Webbrowser über die Kanäle der jeweiligen Creator gesucht werden. Änderungen hierhingehend wurden jedoch schon angekündigt.
Zur YouTube-Alternative wird Twitch vor allem, weil bereits viele YouTuber auf dem Video-Portal aktiv sind und nur noch wenige Funktionen fehlen: Kommentare fehlen unter den Videos, auch eine Bewertung gibt es nicht. Eine Trend-Seite sucht man ebenfalls vergeblich. Wer mehrere Kanäle abonniert hat, sieht zudem nicht, welche neuen Videos hochgeladen wurden.
- Link: twitch.tv
- Monetarisierung: Ja (eingeschränkt)
Fazit
Die Entwicklungen in der letzten Zeit haben vor allem gezeigt, dass es eigentlich keine Alternative zu YouTube gibt. Bereits 2010, später auch 2012 und 2013, wollten YouTuber mit der Plattform abschließen und sich ein neues Zuhause suchen. Doch sie blieben – wegen der fehlenden Konkurrenz und der beheimateten Community.
Heute sieht die Situation etwas anderes aus. Es gibt Alternativen. Doch eine gänzliche Abkehr zu YouTube sehen sehr viele YouTuber noch immer kritisch – für sie ist Multiplattform die wahre Alternative, also das Hochladen der gleichen Inhalte auf mehreren Kanälen auf mehreren Video-Portalen.
Bonus: Facebook, Twitter, Instagram, Tumblr
Soziale Netzwerke sind zwar keine Video-Portale, doch Videos werden dort trotzdem so viel geschaut wie nie. Schon im letzten Jahr überholte Facebook nach Video-Aufrufen den bisherigen ersten Platz YouTube.
Als Alternative wollten wir Facebook, Twitter, Instagram oder auch Tumblr jedoch nicht nennen, denn den sozialen Netzwerken fehlt es neben einer passenden Werbebeteiligung zurzeit vor allem an dem Schutz des Urheberrechts. Die Plattformen verdienen Geld mit dem Videos von YouTubern, die noch nicht einmal wissen, dass ihr Video auf dieser oder jenen Fanpage hochgeladen wurde.