Die Bundeswehr hat einen neuen YouTube-Kanal. Auf 'Die Rekruten' ist nunmehr die gleichnamige Webserie gestartet. Im Fokus der Filmreihe liegt die dreimonatige Grundausbildung der Bundeswehr und der Weg von zwölf Rekruten. Allerdings sieht sich die PR-Kampagne scharfer Kritik ausgesetzt.
Seit dem 1. November gibt es eine neue Webserie auf YouTube, die in Eigenproduktion von der Bundeswehr fabriziert wurde. 'Die Rekruten' werden drei Monate lang durch ihre allgemeine Grundausbildung begleitet, sodass die Zielgruppe YouTube einen Eindruck von einem Leben bei der Armee bekommt.
Die jungen Soldaten beißen und kämpfen sich durch ihren Alltag, während die Vorgesetzten nicht zimperlich mit ihnen umspringen. Das Alter der Rekruten liegt zwischen 18 und 37 Jahren und das Ganze passiert in täglichen Episoden. Diverse Einzelheiten, wie das unsanfte Wecken um 4 Uhr morgens und ein hartes Training werden seitens der Rekruten festgehalten.
Was anfangs wie eine neue Doku-Soap auf RTL wirkt, scheint seitens der Bundeswehr ein ernst gemeinter Versuch zu sein, eine neue Zielgruppe junger Leute über die Plattformen der "Sozialen Medien" zu erschließen. So möchten sie scheinbar den Personalabbau ausgleichen, der im Rahmen der Abschaffung des Wehrdienstes in Kraft trat. Diesbezüglich gibt es eine größere PR-Offensive für etwaige Karrieremögichkeiten bei der Bundeswehr.
Bundeswehr-PR in der Kritik
Die neue Doku samt der dazugehörigen Werbekampagne auf Plakaten, im Radio, Fernsehen und Internet kostet das Verteidigungsminister satte acht Millionen Euro. Das ist selbstredend eine Menge Geld, das einige Politiker wohl viel lieber an anderer Stelle investiert sehen würden. Vor allem wenn man bedenkt, dass das Werbeeta insgesamt bei 35 Millionen Euro im Jahr liegt. Zudem werde der Tod und der Einsatz im Ausland wenig bis überhaupt nicht thematisiert. Die Webserie sei demnach nicht das allgemeine Sinnbild eines Soldaten und könnte Jugendliche in die Irre führen.
Die Webserie läuft bis Ende Januar und es bleibt abzuwarten, ob sich die Kampagne positiv auf die Belegschaft der Bundeswehr auswirkt oder das Geld lieber in Unterkünfte und andere Instanzen hätte fließen sollen.