Das erste Handheld-Abenteuer unseres Helden Link ist bereits über 25 Jahre alt und erschien für den guten alten Game Boy. Nun bekommen wir auf der Nintendo Switch eine Neuinszenierung des Titels „The Legend of Zelda: Link’s Awakening“ geboten. Ob sich das Remake lohnt, klären wir im Test. Die generelle Handlung von The Legend of Zelda: Link's Awakening kennen wir bereits seit dem Original für den Game Boy. Link erleidet auf hoher See Schiffbruch und wird ohnmächtig an den Strand einer Insel angespült. Das Mädchen Marin findet ihn und gewährt ihm Unterschlupf. Von da aus starten wir direkt ins Abenteuer und erkunden das wundersame Eiland. Gestrandet auf einer wundersamen Insel Links Ziel ist es, die Insel wieder zu verlassen, doch laut den Einwohnern der Insel befindet sich nichts als Wasser außerhalb des Eilandes. Der einzige Ausweg scheint das Erwecken des Windfischs zu sein – eine mächtige Gottheit. Dies schaffen wir mit acht Instrumenten, die sich in Verließen auf der Insel befinden. „The Legend of Zelda: Link’s Awakening“ ist als ein Action-Adventure konzipiert. Nach und nach suchen wir also diese Dungeons auf, stellen uns den Gefahren in Form von Monstern und lösen diverse Rätsel. Am Anfang starten wir mit Schild und Schwert. In den Dungeons gefundene Items helfen uns zusätzlich bei diesem Unterfangen und ermöglichen darüber hinaus, weitere Teile der Insel zu erreichen. Dieses Spielkonzept funktionierte schon beim Game Boy-Original und sorgte für zahlreiche Traumwertungen. Bis heute gilt das Spiel als einer der besten Zelda-Ableger und wird von Fans wegen seiner zauberhaften Geschichte und seines sehr klassischen Ansatzes des Zelda-Spielkonzeptes geschätzt. Was also macht das aktuelle Remake anders? Und macht es überhaupt alles besser? Zelda-Klassiker in ganz neuem Gewand In dieser Neuinszenierung des Zelda-Klassikers können wir uns über zahlreiche große und kleine Verbesserungen freuen. Was wortwörtlich sofort ins Auge fällt, ist der neue Grafikstil. Das Original präsentierte sich noch in grau-grüner Pixeloptik. Die DX-Version für den Game Boy Color versorgte das Spiel zwar mit Farben, aber nun bekommen wir einen brandneuen Look für das Abenteuer geboten, der zur heutigen Zeit passt. Richtige 3D-Modelle und HD-Texturen lassen die Insel und ihre Bewohner in neuem Glanz erstrahlen. Selbst Kleinigkeiten wie Glanzeffekte oder die schöne Wasseroberfläche wissen zu beeindrucken. Die Liebe zum Detail kommt aber erst richtig in den Häusern der Inselbewohner zur Geltung. Im Original sah alles noch sehr langweilig, trist und gleich aus. Nintendo und Grezzo haben sich jedoch bemüht, detailreiche und unterschiedlichste Innendekorationen für die Inselbewohner zu kreieren. Trotz der von Grund auf neu gestalteten Optik bleibt das Nostalgiegefühl dennoch erhalten. Das Grundgerüst der Spielwelt mit all seinen prägnanten Ecken und Kanten (es war immerhin ein Game Boy-Spiel) ist trotzdem geblieben. An der Architektur der Oberwelt und Dungeons wurde beinahe nichts verändert. Ihr werdet beim Spielen wirklich alle Orte direkt wiedererkennen, solltet ihr das Original gespielt haben. Natürlich können neue Fans ebenso in das Abenteuer einsteigen. Vorkenntnisse sind gar nicht nötig. Dafür solltet ihr euch allerdings mit dem Diorama-Look arrangieren. Dieser dürfte nicht allen gefallen. Link sieht aus wie eine kleine, pummelige Action-Figur mit Kulleraugen. Wie sehr hätte ich mir gewünscht, dass das ganze Spiel im Look der toll animierten Intro-Sequenz aussieht. Dennoch muss ich zugeben, dass der Grafikstil durchaus zum Abenteuer passt. Es handelt sich immerhin um eine kleine, zauberhafte Geschichte mit wundersamen Charakteren und nicht um ein epochales Abenteuer, wie es The Legend of Zelda: Breath of the Wild zum Beispiel ist. Die Grafik eines „The Legend of Zelda“-Spiels erfindet sich bei fast jedem Ableger neu – so auch hier. Praktische Verbesserungen fürs Abenteuer Verschiedene Quality of Life-Verbesserungen machen das Abenteuer angenehmer als früher. Link bleibt unentwegt im Fokus der Kamera und sie folgt ihm über die Insel. Nervige Bildschirmwechsel nach jedem Abschnitt sind passé. Dadurch haben wir einen viel besseren Überblick über die ganze Umgebung und es fühlt sich wirklich wie ein zusammenhängendes Eiland an. Zudem können wir uns nun in acht Richtungen fortbewegen und nicht mehr nur in vier. Es gibt mehr Teleportstellen und ihr habt nun die Möglichkeit über eine Map euren Wunschstandort direkt anzusteuern. Die beste Veränderung des gesamten Remakes betrifft jedoch das Ausrüsten der Items. Es gibt immer noch zwei Slots, die ihr mit Items belegen könnt, um diese auf Knopfdruck einsetzen zu können. Der große Unterschied im Remake ist jedoch, dass vier bestimmte Items immer einsatzbereit sind, sobald ihr sie gefunden habt: Schild, Schwert, Pegasusstiefel und Kraftarmband. Das ist super praktisch und erleichtert das Abenteuer ungemein, denn ihr müsst nicht mehr andauernd das Menü aufrufen, um zum Beispiel das Kraftarmband auszurüsten, damit ihr einen Stein heben könnt. Einfach vor den Stein stellen und A drücken. Damit wurde der größte Kritik-Punkt am Original behoben! Technisch nicht immer ganz sauber Rein technisch präsentiert sich das „Link’s Awakening“-Remake größtenteils solide, jedoch nicht perfekt. An der Auflösung gibt’s nichts zu meckern, wohl aber an der Performance. Die Framerate läuft die meiste Zeit nahe bei 60 FPS, allerdings treten besonders in Mövendorf und Zoodorf häufig Framerate-Drops auf. Dann sackt das Spiel auf etwa 30 FPS ab. Entwickler Grezzo nutzt an den oberen und unteren Bildschirmrändern zudem einen Unschärfeeffekt, wenn ihr euch im Freien befindet, der nicht jedem gefallen muss. In Dungeons oder Gebäuden ist das Bild dagegen gänzlich scharf. Das soll vermutlich zum Diorama-Effekt beisteuern und lässt sich nicht abstellen. Einige Spieler könnten dies durchaus als störend empfinden. Baumeister der eigenen Dungeons Von Nintendo werden vor allem die Kammerlabyrinthe als neues Feature beworben. Damit können wir der Baumeister unserer eigenen Dungeons werden. Erstmals in der Zelda-Reihe wird uns damit ein Dungeon-Maker geboten. Im Spiel lässt sich der aus anderen Zelda-Abenteuern bereits bekannte Totengräber Boris aufsuchen. Je mehr Dungeons wir absolviert haben, desto mehr kann er von den sogenannten Kammersteinen für uns erstellen. Dies sind quasi Puzzlestücke, die jeweils einen Raum aus den von uns bereits besuchten Dungeons darstellen. Auf einem Raster dürfen wir diese zu einem ganz neuen Labyrinth anordnen und dieses dann anschließend durchstreifen, um am Ende ein paar nützliche Belohnungen zu ergattern. Die Kammerlabyrinthe sind zwar ein netter Zeitvertreib während des Abenteuers, stellen aber eher kein Kaufargument für das Spiel dar. Dafür bietet dieses Feature zu wenig Tiefgang, zumal die verfügbaren Räume für die Kammerlabyrinthe schon aus den richtigen Dungeons bekannt sind. Online lassen sich die eigens erstellten Dungeons nicht teilen. Ihr könnt sie lediglich auf einem amiibo speichern und diesen dann einem Freund geben, wenn er euren Dungeon spielen soll. Herausforderung für wahre Helden Insgesamt bietet „The Legend of Zelda: Link’s Awakening“ rund 10 bis 15 Stunden Spielzeit. Das Abenteuer erstreckt sich dabei über acht reguläre Dungeons plus das Windfischei. Zudem gibt es noch den Farb-Dungeon, der aus der DX-Version übernommen wurde. Weitere brandneue Story-Elemente, Dungeons oder Gebiete werden im Remake vermisst. Nintendo präsentiert uns eine 1:1-Neuauflage des Gameboy-Klassikers. Eine originalgetreue Umsetzung in neuem Look, bei der Charme und Nostalgie des Originals erhalten bleiben. Für Fans, die sagen, sie kennen sich im Spiel super aus und trotzen jeder Gefahr, bietet Nintendo einen Helden-Modus an, der direkt zum Start des Spiels angewählt werden kann. Darin erlebt ihr das normale Abenteuer mit dem Twist, dass Gegner doppelten Schaden austeilen und ihr keine Herzen mehr findet. Die Heilmöglichkeiten sind also zum Beispiel auf Feen oder die großen Herzcontainer beschränkt.