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ZombiU: Untote Überlebensschlacht

Der Countdown ist eingeläutet, in etwas mehr als einem Monat erscheint Nintendos neues Zugpferd die WiiU. Neben den üblichen (Mario-)Verdächtigen haben es diesmal sogar einige Titel für die ältere Konsolengeneration ins Lineup geschafft. Darunter auch Ubisofts Zombie-Schlachtplatte ZombiU. Wir haben exklusiv einen neuen Abschnitt angespielt und verraten euch, was der Titel dem „reifen“ Hardcoregamer wirklich zu bieten hat.

Wenn es nach den Mayas geht, so haben die gediegenen Wii U-Käufer nach Launch von Nintendos neuer Wunderkonsole nicht mehr viel Zeit diese auszukosten. Wie denn dann letztendlich am  22. Dezember endgültig die Lichter ausgehen sollen, dazu kann man nur spekulieren. Vielleicht wird es ja der Klassiker, ein dröger Meteor putzt mal ebenso alles Menschliche von der Erdoberfläche, vielleicht wird es aber dann doch die gute alte Zombieapocalypse. Für den letzten Fall gibt euch Ubisoft in Form von ZombiU immerhin bestmöglichste Vorbereitung zu Hand. Wenn es dann aber letztendlich doch weitergeht mit uns, dann möchte man von dem Titel doch wenigstens noch gut unterhalten werden. Wir haben dem Titel ein wenig auf den Zahn gefühlt und ja, hier kommen Zombiefans definitiv voll auf ihre Kosten.

Bloß nicht den Kopf verlieren

So abgegriffen der Titel für ein Zombiespiel auch sein mag, er passt, denn ZombiU vereint natürlich alle bekannten Untoten-Klischees und das ist ja auch mehr als erwünscht. Wo Zombi(e) draufsteht soll gefälligst auch fauliger Zombie drin sein. Was auf den ersten Blick dann auch ziemlich bekannt aussieht, ist es eigentlich gar nicht. In ZombiU laufen wir durch statische Level, kloppen und schießen Zombies zu  kleinen Fleischhaufen und freuen uns, wenn wir am anderen Ende heil ankommen. Doch statt einen festen Protagonisten in das Londoner Chaos dieses Zombieangriffs zu werfen, spielen wir mit einer ganzen Reihe von zufällig generierten Charakteren. Diese dürfen wir immer so lange durch die Welt lotsen, bis diese sterben (und ja, sie sterben oft). An diesem Punkt greift dann ein Feature, das aus Demons Souls bereits einschlägig bekannt ist. Wir müssen das Level neu beginnen und zurück zu der Stelle kommen, an der unser Vorgänger fröhlich mit den Zombies speiste (beziehungsweise die Zombies mit ihm) um unser altes Equipment wieder zu erlangen. Crux an der ganzen Sache: unser alter Ego ist nun selber ein Zombie und wird den Rucksack trotz aller körperlichen Instabilität bis zur letzten Gliedmaße verteidigen. Eine Idee, die wir, so profan sie sein mag, sehr gelungen fanden. Auch wenn damit natürlich jegliche emotionale Bindung mit den vielen Protagonisten quasi nicht existent ist, ein Umstand den wir allerdings leicht vergessen, denn atmosphärisch macht der Titel gut was her.

50 Shades of Grey

Auch wenn mir durchaus bewusst ist, dass wir hier von einem Zombiespiel sprechen: Die Entwickler haben es geschafft das Spiel so real wie möglich zu gestalten (abgesehen von den sabbernden Untoten natürlich). Das Spiel pausiert nicht wenn wir unser Inventar (den Rucksack) durchwühlen und wenn wir durch Wasser laufen müssen wir selbiges trocken halten und sind handlungsunfähig einer etwaigen Zombieattacke ausgesetzt. Auch hält unser Zombieschlächter nur wenige Attacken der Untoten aus und zeichnet ziemlich schnell das Zeitliche. Munitionsangaben sind nicht vorhanden, wer es schafft darf mitzählen wie viele Kugeln er bereits durch den Lauf gejagt hat, der Rest wird früher oder später sehr perplex vor einer Horde Zombies stehen und nervös sein leeres Magazin durchklicken. Solche Momente sind, es ZombiU zu einem sehr anspannenden und atmosphärisch dichten Erlebnis machen. Das Wirtschaften mit dem eigenen Inventar, das geradezu kindliche Durchsuchen jedes Zombies auf etwas Brauchbares und die eigene Verwundbarkeit sind eine tolle Erfahrung und fesseln den Spieler an den Kontroller.

Dazu tragen zudem die intuitiven Bedienelemente der WiiU bei. Das benutzen des Kontrollers zum Zielen, zum durchsuchen von Zombies und des eigenen Inventars, oder gar scannen der Umgebung lassen uns noch ein Stück weiter eintauchen. Allerdings gibt es zumindest zwei Punkte, die polarisieren dürften. Nur eines von beidem ist allerdings dem Spiel geschuldet – der Schwierigkeitsgrad ist nicht unschaffbar, allerdings mehr als knackig. Genug um Anfänger wahrscheinlich schnell abzuschrecken. Wer also lieber auf Weichspülunterhaltung ist hier fehl am Platz. Der andere Punkt betrifft die WiiU. Nach nur 45 Minuten an dem Gerät waren wir den intuitiven neuen Kontroller schon leid. Zu schwer, zu sperrig, zu „unentspannt“ im Spielgefühl. Ob das allerdings wirklich auf Dauer schwerer ins Gewicht fällt muss sich ab dem 30. November zeigen. Auch grafisch ist der Titel nicht unbedingt der Kracher, mit dem grauen Farbspektrum (50 Shades of Grey anyone?) allerdings absolut passend und nicht wirklich negativ auffallend.

Redaktion PlayCentral

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